Die Grillsaison hat begonnen und damit häufen sich wieder die Berichte über Grillunfälle mit Brandbeschleunigern. In Dorsten, Kreis Recklinghausen, erlitt am vergangenen Wochenende ein 17-jähriger schwere Brandverletzungen im Gesicht als er versuchte, das Grillfeuer mit Spiritus zu beschleunigen. Paulinchen e.V., die Initiative für Brandverletzte Kinder, warnt, gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie, vor dem Grillen mit Brandbeschleunigern! Wenn Spiritus oder andere Brandbeschleuniger auf Grillfeuer gekippt werden, bedeutet das für umstehende Personen Lebensgefahr.
Grillen gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen im Sommer. Doch vom Freizeitspaß ist es nicht weit zum Flammenmeer, wenn auf zu langsam brennende Grillholzkohle Brandbeschleuniger gekippt werden, wie der Unfall des 17-jährigen vom vergangenen Wochenende zeigt. Jährlich geschehen allein in Deutschland ca. 4.000 Grillunfälle, wovon über 400 mit schwersten Verbrennungen enden. Viele der Verletzten sind Kinder, die häufig auf Augenhöhe mit dem Grill spielen. „Ich habe das mit dem Spiritus im Griff, denken viele Erwachsene,“ so Adelheid Gottwald, Vorsitzende von Paulinchen e. V. – Initiative für brandverletzte Kinder. 
„Die Gefahr, die von Brandbeschleunigern ausgeht – eine der häufigsten Unfallursachen beim Grillen – wird leider immer noch viel zu oft unterschätzt.“ Wer Spiritus oder Benzin auf die Grillholzkohle gießt, handelt grob fahrlässig. Gefährliche Verpuffungen oder Rückzündungen werden in der Flasche ausgelöst, eine riesige Feuerwand entsteht und die Flammen können bis zu 10 Meter weit um sich greifen – mit oft verhängnisvollen Folgen für umstehende Personen.
„Lebensgefahr, zahlreiche Operationen und lebenslange Narben sind die Folgen für die Betroffenen nach diesen völlig überflüssigen Unfällen,“ weiß Dr. Ulrich Hofmann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie. „Verbrennungen von 50 % und mehr der Körperoberfläche sind keine Seltenheit. Das Leid in diesen Familien ist unermesslich groß.“ „Schützen Sie Ihre Kinder und sich. Verwenden Sie feste, sichere Grillanzünder aus dem Fachhandel.“ rät Adelheid Gottwald, Vorsitzende von Paulinchen e. V. Tipps zum sicheren Grillen:
  • Den Grill kippsicher und im Windschatten aufstellen!
  • Niemals Spiritus, Benzin, Terpentin oder ähnliches verwenden – weder zum Anzünden noch zum Nachgießen auf zu langsam brennende Holzkohle!
  • Feste Anzündhilfen aus dem Fachhandel verwenden!
  • Den Grill niemals unbeaufsichtigt lassen!
  • Nie den Grill von Kindern bedienen oder anzünden lassen!
  • Kinder nicht in Nähe des Grills spielen oder herumtoben lassen – Sicherheitsabstand mindestens 2 bis 3 Meter!
  • Einen Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grills bereithalten!
  • Feuer und Glut nach dem Grillen vollständig auskühlen und auch dabei niemals unbeaufsichtigt lassen!
  • Brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern durch Abdecken löschen: Fettexplosion!
Wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme bei Verbrennungen: Die verbrannten Stellen sofort 10 bis 15 Minuten mit Wasser (nicht kälter als 15°C) kühlen und sofort den Notarzt rufen beziehungsweise den Arzt aufsuchen. Seit vier Jahren warnt Paulinchen e. V. mit der Kampagne „Sicher Grillen ohne Spiritus.“ Unterstützen Sie die präventive Arbeit von Paulinchen e. V., indem Sie die Anzeige schalten, das Plakat beilegen, den TV/Kino-Spot senden oder über das Thema berichten. Die Druckdaten für das Kampagnenmotiv und den Spot können Sie unter www.paulinchen.de anfordern.