Rauchmelder werden in Bayern Pflicht: Das haben CSU, FDP und SPD in Dringlichkeitsanträgen am Mittwochabend beschlossen.

img rauchmelder pflichtRauchmelder werden in allen Privatwohnungen Bayerns zur Pflicht. Darauf verständigten sich die Fraktionen von CSU, FDP und SPD. Zunächst müssen jedoch nur Neubauten mit Rauchmeldern ausgestattet werden. Der derzeitige Plan sieht vor, dass in Wohn-, Schlaf-, Kindernzimmern und Fluren Rauchmelder montiert werden müssen. Details soll eine Arbeitsgruppe noch regeln. Altbauten sind zunächst nicht betroffen. Eine Übergangsfrist zwischen fünf und sieben Jahren steht im Raum.

In den kommenden Wochen soll ein entsprechendes Gesetz vorgelegt werden. Als einzige gegen die Rauchmelder-Pflicht sind die Grünen. Sie wollen weiter auf Freiwilligkeit setzen.

Der CSU-Innenexperte Florian Herrmann verwies bereits am Freitag auf die 600 Menschen, die in Deutschland im statistischen Schnitt alljährlich bei Bränden sterben. "Beinahe jedes dritte Brandopfer ist ein Kind. Rund 6000 Menschen pro Jahr erleiden schwere Brandverletzungen, die oftmals zu bleibenden Körperschäden führen", sagte Herrmann. "Vielen Opfern wäre mit Rauchmeldern dieses Schicksal erspart geblieben." Damit hatte die CSU bereits ihre Kehrtwende bei der Frage nach Rauchmeldern vollzogen. Denn jahrelang war ihr Standpunkt: "Nein zu Rauchmeldern".

Rauchmelder in Bayern: Auch die Feuerwehr für Pflichtvorschrift

Auch der Landesfeuerwehrverband verlangte eine neue Pflichtvorschrift. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, überreichte der Verband am Freitag vergangener Woche in Nürnberg anlässlich des "Tages der Rauchmelder" ein Positionspapier an Innenminister Joachim Herrmann.

Die Feuerwehren betonten, dass Brände vor allem nachts rasch zur tödlichen Gefahr werden können. "Denn im Schlaf riecht der Mensch nichts." Dagegen warnten Rauchmelder mit einem schrillen Piepston frühzeitig vor der Gefahr.

Rauchmelder verursachten nur sehr geringe Kosten, jeder Hauseigentümer oder Mieter solle im Eigeninteresse solche Geräte in der eigenen Wohnung anbringen, sagte der frühere Parteichef Erwin Huber. Quelle: Augsburger Allgemeine